LOVE IS LOVE

Jedes Jahr ergibt es sich, dass ich ein, zwei gleichgeschlechtliche Paare trauen darf. „Das ist sicher mega speziell.“ bekomme ich dazu oft zu hören, um dann enttäuschte oder verdutzte Gesichter zu sehen, wenn ich mit „Nein, überhaupt nicht.“ reagiere. Es ist aber so. Eine freie Trauung ist jedes Mal eine freie Trauung. Dabei steht das Paar im Mittelpunkt mit seiner Zuneigung, seinen „Insidern“ und Leidenschaften, seinen Hürden, die sie gemeistert haben und mit all seinen Erfahrungen, welche die beiden zu dem Paar gemacht haben, das sie sind. Keine Geschichte ist gleich wie die andere – und das ist keine Floskel – ich rede da aus meiner Erfahrung. Bei dieser Liebe zwischen zwei Menschen, die ineinander das Wunderbarste sehen und sich gegenseitig mit allen Ecken und Kanten zu nehmen wissen, da spielt es absolut keine Rolle, wer da vor mir steht: Es ist immer Mensch und Mensch – verbunden durch (wie es Coulson McLeod so schön sagt) diesen wundervollen mysteriösen Mörtel, der zwei Seelen zusammenkittet.

Es gibt allerdings tatsächlich Unterschiede zur Liebe von gemischt-geschlechtlichen Paaren, die leider allen meinen gleichgeschlechtlichen Paaren gemeinsam sind: Die Zurückhaltung in der Öffentlichkeit, die latente leichte Angst, jemanden zu brüskieren und der Kampf dafür, gleichberechtigt wie konventionelle Ehepaare leben zu können. Und das 2019 – das gibt mir wirklich zu denken.